TSV wirft zu viele Fahrkarten
Handball-Verbandsliga: 30:32-Niederlage gegen TV Verl
Der Sieg für die Gäste geht unter dem Strich in Ordnung, da TV Verl die technisch bessere Mannschaft stellte und nicht einmal im Rückstand lag. Dennoch war für die Hausherren mehr drin. In den entscheidenden Momenten aber versagten dem Angriff die Nerven. Allein in den letzten zwölf Minuten traf der TSV drei Mal Holz und vergab weitere vier Angriffe in bester Wurfposition. „Die mangelnde Chancenverwertung hat uns das Genick gebrochen“, stellte Trainer Holger Wilke denn auch treffend fest.
Allerdings sind die Heidedörfler auch viel zu spät wach geworden. Ehe sie sich besannen, lagen sie schon 2:6 hinten. Vor allem über die erste Welle mit einem wieselflinken Sergej Braun machte Verl die Tore. Mit seinen unorthodoxen Wacklern narrte zudem Leon Appelmann mit der hohen Trikotnummer 77 ein ums andere Mal die TSV-Deckung. So schafften es die Hausherren nicht wirklich, den Rückstand entscheidend zu verkürzen.
Das lag auch daran, dass sich die Heidedörfler lange mit der sehr offensiven und äußerst aggressiven 5:1-Deckung der Gäste schwer taten. Sie liefen zu wenig ein und nutzten die Räume nicht. Zwar kam Ladbergen immer wieder über den Kreis zum Torerfolg, unter dem Strich war das dennoch zu wenig.
Im zweiten Durchgang machten es die Gastgeber besser und kamen ein ums andere Mal in gute Wurfpositionen. Allerdings häuften sich nun auch die Fahrkarten. Beim Stand von 23:27 vergab der TSV vier Angriffe in Folge. Hätte nicht ein starker Keeper Tino Hakmann auf der anderen Seite mit einer Glanzleistung zahlreich Verler Würfe zunichte gemacht, wäre die Niederlage sicherlich noch höher ausgefallen.
Festzustellen bleibt, dass der TV Verl die bessere Mannschaft stellte. Der TSV hielt mit ganzer Kampfkraft dagegen, verpasste es aber, in den entscheidenden Momenten die Tore zu erzielen.
TSV Ladbergen: Hruschka, Hakmann - Feldkamp, Sterz (2), Wüller (3), Holdsch (3), Wiedemann, (9/3) König, P. Schröer (8), Graß (3/2), Kuckhermann (2).
TV Verl: Schmidt - Sonntag (7/3), Zanghi (1), Hesse (2), Raudies (6/1), Braun (8), Froebel (4), Reithage, Bode, Appelmann (4).
Spielfilm: 0:1, 1:1, 1:4, 2:4, 2:6, 3:6, 3:7, 4:7, 4:8, 5:8, 5:9, 8:9, 8:11, 9:11, 9:12, 10:12, 10:14, 11:14, 11:15, 13:15, 13:16, 14:16, 14:17, 15:17, 15:18. - 15:19, 17:19, 17:20, 18:20, 18:24, 10:24, 20:26. 21:26, 21:27, 23:27, 23:28, 24:28, 24:29, 26:29, 26:30, 27:30, 27:31, 28:31, 28:32, 30:32.
Zeitstrafen: TSV (3): Wüller (2), Sterz; - TV (2): Bode, Werning.
Siebenmeter: TSV (7): Wiedemann verwandelt drei Mal und scheitert einmal an Schmidt, Graß verwandelt zwei Mal und scheitert einmal an Schmidt; Sonntag verwandelt drei Mal und scheitert einmal an Hakmann, Raudies verwandelt einmal.
Trainerstimmen:
Sören Hohelüchter (TV Verl): „Es war sicher nicht unsere beste Saisonleistung. Aber immer wenn wir gefordert waren, haben wir einen tacken zugelegt. Wir hatten einige Schwankungen im Spiel, hatten aber auf fast alles, was Ladbergen versucht hat, eine Antwort. Deshalb ist der Sieg für uns sicher verdient.“
Holger Wilke (TSV Ladbergen): „In der Anfangsphase haben wir nicht aufgepasst, lagen schnell hinten und mussten diesem Rückstand dann hinterherlaufen. Das hat den Druck auf die Mannschaft noch erhöht. Dennoch wäre mehr drin gewesen, wenn die Chancenverwertung besser gewesen wäre. Wir hätten doch locker acht bis zehn Tore mehr werfen können. Möglichkeiten waren genug vorhanden.
Quelle: Alfred Stegemann | Westfälische Nachrichten | hier zum Online-Artikel