War das der knock out?
TSV Ladbergen verliert „Abstiegsgipfel“ gegen TV Verl mit 26:28
Nach dem Abpfiff dieser denkwürdigen Partie hallte ein gellendes Pfeifkonzert durch die Rott-Sporthalle. Das galt aber nicht dem TSV Ladbergen. Die Heimmannschaft hat gekämpft und alles versucht. Nein, gemeint war das Schiedsrichter-Gespann Bawinkel/Wulf. Die beiden Unparteiischen legten mitunter eine merkwürdige Regelauslegung an den Tag und waren den Hausherren nicht wohl gesonnen. Allein in puncto Zeitstrafen verfuhren sie recht einseitig. Bis zur 44. Minute waren bereits sechs Ladberger draußen. Zwei Minuten für TV Verl: Fehlanzeige.
Dennoch hat es nicht an den Referees gelegen. Während der Partie erlaubte sich der TSV mehrere Auszeiten und ließ einige glasklare Chancen ungenutzt. Allein drei verworfene Siebenmeter sind ein Indiz dafür. Die Hausherren erwischten einen schwachen Start. Schon nach fünf Minuten bat Trainer Tobias Mateina um eine Auszeit. Danach lief es besser, doch die Verunsicherung blieb und war allgegenwärtig. Erst nach knapp 20 Minuten fanden die Heidedörfler ins Spiel und drehten einen 6:10-Rückstand ein einen 11:11-Gleichstand nach einem Treffer von Christian Sterz per Kempa-Trick erzielt.
Die Hausherren blieben dran und gingen in der 34. Minute durch Philipp Wüller erstmals in Führung (15:14). Dieser Vorsprung sorgte aber nicht für die nötige Sicherheit. Bis zum 17:17 blieb die Partie ausgeglichen, ehe der TV Verl, angeführt vom überragenden Dominik Schuster, wieder davon zog. Gegen die Qualitäten des wurfgewaltigen Rückraumspielers war gestern nichts zu machen. Auch eine Manndeckung half nichts. Schuster traf weiter aus allen Lagen. Beim TSV wechselte sich Trainer Tobias Mateina selbst ein, der auch zweimal traf. Doch egal, was der TSV machte, alle Versuche waren nur kurz erfolgreich. Der TV Verl musste nur auf Fehler der Gastgeber warten. Die passierten, und die nutzten die Gäste konsequent zum 28:26 gegen eine am Ende konsternierte Ladberger Mannschaft aus.
TSV Ladbergen: Hakmann, Hruschka - Giesbert (3), Sterz (6), Wüller (3), Holdsch, Schriewer (2/1), Kütz, Tuttmann (1), P. Schroer (4), Graß (5), Mateina (2).
TV Verl: Ploos, Schroeder - Sonntag (7/2), Hesse (2), Raudies (2/1), Braun (6), Hohelüchter, Stöckmann (1), Jovanovic (1), Schuster (9/1), Mailand.
Spielfilm: 0:3, 1:3, 1:5, 3:5, 3:6, 4:6, 4:7, 5:7, 5:8, 5:9, 6:9, 6:10, 7:10, 7:11, 11:11, 11:13, 12:13. - 13:13, 13:14, 15:14, 15:15, 16:15, 16:17, 17:17, 17:19, 18:19, 18:20, 20:20, 20:21, 21:21, 21:22, 22:22, 22:25, 23:25, 23:26, 24:26, 24:27, 26:27, 26:28.
Siebenmeter: TSV (4): Schriewer verwandelt, Giesbert und Graß scheitern an Torwart Ploos, Sterz trifft den Pfosten. - Verl (8): Sonntag trifft drei Mal, scheitert einmal an Hakmann, Raudies trifft einmal und scheitert einmal an Hruschka, Schuster trifft einmal und scheitert einmal an Hruschka.
Zeitstrafen: TSV (7): Tuttmann (2), P. schroer, Wüller, Sterz, Mateina, Giesbert. - Verl (4): Braun, Stöckmann (3).
Trainerstimmen:
Sören Hohelüchter (TV Verl): „Das war ein richtig schlechtes Spiel von beiden Seiten. Keine Mannschaft hat ihre Linie gefunden. Da waren Unzulänglichkeiten hüben wie drüben. Wir hatten den Vorteil, dass wir fast immer vorne lagen. Ladbergen hat zudem oft sehr unglücklich agiert. Wir können uns bei Dominik Schuster bedanken, der klasse gespielt hat.“
Tobias Mateina (TSV Ladbergen): „Wir haben selbst verloren, und nicht wegen der Schiedsrichter. Aber es ist traurig, dass ein solches Spiel von solchen Leuten gepfiffen und verpfiffen wird. Wir waren nicht schlechter als Verl, haben alles gegeben, haben aber einfach das Pech an den Füßen. Wenn wir unsere Chancen halbwegs nutzen, gewinnen ganz klar.
Quelle: Alfred Stegemann | Westfälische Nachrichten | hier zum Online-Artikel