Erste Halbzeit „unterirdisch“
TSV Ladbergen unterliegt SF Loxten mit 18:26 nach einem 4:12-Pausenstand
Ein dicker, langer Wurm zog sich durch die erste Halbzeit, bevor es beim Stand von 4:12 in die Kabinen ging. „Dieses Zwischenergebnis war unterirdisch. Mehr fällt mir dazu nicht ein“, fand Vorstandsvorsitzender Hans-Gerd Schröer kaum Worte. Wie es hierzu kam, erklärt die Quote der Fehlwürfe. „Mit 31 daneben gegangenen beziehungsweise nur vier Treffern kann man ein Spiel nicht gewinnen“, erläuterte Mateina. Hinzu kam die doppelte Unterzahl kurz vor dem Pausenpfiff. Das Spiel schien besiegelt.
Was auch immer Mateina daraufhin in der Kabine gesagt hatte - es half. Auf einmal legte seine Truppe los und traf. Ein Tor ums Andere holte Ladbergen auf und gestaltete die Differenz annehmbar. „Die Rollen waren vorher klar, gewinnen hätten wir nicht mehr können“, schlussfolgerte der Coach zufrieden.
Doch als ob es nicht genügt, das Ergebnis zu verschönern, zauberte Mateina noch eine Überraschung aus seiner Trainingsjacke: Der Torwart wurde zum siebten Feldspieler und mischte in der Offensive mit.. „Das hatten wir schon mal im Training geübt, da war es gut - heute auch“, ist der Trainer stolz auf Lucas Holdsch, der diese Rolle übernahm.
Die Statistik machte deutlich, dass dieser gewagte Spielzug genau richtig war: Die verblüfften Gäste fanden keine Antwort auf diese Aktion.
Der Abstand verringerte sich nochmals um acht Tore, bis beim 18:26 die Schlusssirene ertönte. „Wir hatten eine starke Defensive und in der zweiten Halbzeit auch erfolgreiche Abschlüsse“, sagte der Coach. „Zu Beginn waren wir zu zaghaft und haben ein besseres Ergebnis verspielt. Aber später fanden wir eine Lösung und haben sehr gut dagegen gehalten“, verweist er auf den körperlichen Unterschied zu den großen und kräftigen Sportfreunden und fügt an: „Es ist auch toll zu sehen, wie schnell wir aus unseren Fehlern lernen. Das macht einiges möglich.“
TSV Ladbergen: Steen, Hakmann - Giesbert (1), Sterz (3), Wüller (2), Holdsch, Kütz (2), J. Schröer (1), Tuttmann (3/1), P. Schröer (5), Kotlewski (1), Graß
SF Loxten: Peters - N. Patzelt (5), Steinhaus (4), Hölmer, J. Patzelt (4), Meyer, Kraah (1), Possehl, Krumhölter, Steinkühler (7/3), Dieckmann (5), Westmeier
Spielfilm: 1:0, 1:4, 2:4, 2:5, 3:5, 3:7, 4:7, 4:12. - 4:13, 5:13, 5:14, 6:14, 6:15, 7:15, 7:16, 8:16, 8:17, 9:17, 9:18, 10:18, 10:19, 11:19, 11:20, 12:20, 12:22, 13:22, 13:23, 13:24, 14:24, 14:26, 18:26,
Zeitstrafen: TSV (9: Giesbert (2), Wüller (2), Kütz; Loxten (2): Kraah, Steinkühler.
Trainerstimme:
Tobias Mateina (TSV Ladbergen): „Gegen Loxten hat sich heute in der ersten Halbzeit niemand etwas zugetraut. Wir waren zu unsicher und zaghaft, gegen einen Oberliga-Anwärter macht man sich ja so seine Gedanken. Das hat uns im Endeffekt ein besseres Ergebnis verspielt. Sowas passiert, das kann uns niemand vorhalten. Wichtig ist, dass wir reagieren. Das haben wir getan und schnell aus unseren Fehlern gelernt- die zweite Halbzeit war gut. Mit dem siebten Feldspieler konnten wir den Gegner überraschen und haben sie gezwungen, auf uns zu reagieren. Das hat gedauert.“
Quelle: Luisa Derhake | Westfälische Nachrichten | hier zum Online-Artikel