Für TSV gibt's nichts zu holen
29:38-Niederlage gegen den Spitzenreiter
„Jeder noch so kleinste Fehler wird bestraft“, warnte das Trainerduo Olaf Timmermann und Chris Bröker vor der Begegnung mit dem HTV Sundwig/Westig. Genau dies bestätigten die Säuerländer den Ladbergern gestern Abend und siegten 38:29. Der Tabellenerste reiste mit einem starken Spieleraufgebot an und zeigte individuelle, wie auch kollektive Stärke. Die von den TSV-Trainern geforderten 200 Prozent jedes einzelnen Spielers waren zwar phasenweise zu erkennen „aber das reicht dann eben nicht gegen eine solche Mannschaft“, erklärte Timmermann.
Dadurch, dass Einstellung und Körpersprache stimmten, kam Ladbergen zeitweise bis auf ein Tor ran. Leicht machten sie es den Gästen nicht und überzeugten in dieser Spielphase Trainer sowie Zuschauer. Nach dem 9:10 Mitte der ersten Halbzeit ließen sie jedoch nach und fielen nach den ersten 30 Minuten auf 14:20 zurück.
„Unser Angriffsspiel war nicht effektiv“, bemängelte der Coach. Er vermisste Disziplin und einen ruhigen Aufbau. Auch hinten entstanden Löcher. Die individuelle Klasse des Tabellenersten verhinderte, dass die Gastgeber Sundwig/Westig in den Griff bekamen. Durch die 5:1-Abwehr, die die HTV-Leistungsträger Christian und Max Klein in Schach hielt, kamen die Rückraumspieler zum Zug und warfen platziert von acht Metern.
Nach der Pause machten beide Teams dann da weiter, wo sie aufgehört hatten. Doch Ladbergen kämpfte weiter. Hierzu fand Timmermann lobende Worte: „Wären wir mit dieser Einstellung in das letzte Spiel gegangen, hätten wir das nicht verloren.“
Bis auf einen Fauxpas, bedingt durch beide Seiten, behielt er recht: Mitte der ersten Halbzeit stand Ladbergen in Unterzahl mit 4:5 Spielern auf dem Feld. Nach einer Rangelei mussten Nico Pötter und Lukas Rosenbaum die Platte verlassen. Diese unnötigte Aktion glich Torhüter Sascha Hruschka mit einigen Paraden aus, hielt einen Siebenmeter und stärkte seinem Team damit den Rücken.
Ein Bruch ließ den HTV dann aber in der 53. Minute auf 24:34 davonziehen. Hektische Abschlüsse und die „kleinen Fehler“ spielten den Ball in die Arme des Gegners. Ladbergen blieb nichts mehr über, als diesem Rückstand hinterherzulaufen und höchstens zu minimieren. Erfolgreich verkürzten sie noch auf 28:36, mussten sich aber letztendlich mit 29:38 geschlagen geben.
„Zufrieden bin ich nicht“, machte Timmermann direkt nach der Begegnung klar. „Dass hier nicht unbedingt zwei Punkte zu holen waren, war ihm aber auch bewusst. „Dafür haben wir eine gute Einstellung gezeigt. Aber eben auch viele Fehler.“
Um diese zu beseitigen, bleiben dem Trainerduo nun zwei Wochen bis zum nächsten Spiel Zeit beim TV Verl.
Hakmann, Hruschka - Sterz (3), J. Schröer (1), Wüller (5), Holdsch (2), Wiedemann (1), P. Schröer (5), Pötter (4), Graß (8/3), Maiwald.
HTV Sundwig/Westig: Kohl, Schumacher - Klute (2), König, Sidon, Springer (1), Chr. Klein (10/1), Rosian (4), Rosenbaum, Bucher (4), M. Klein (8/4), Worm (1), Frenzel (3), Gollor (3).
Spielfilm: 0:1, 1:1, 1:4, 3:4, 3:5, 4:5, 4:6, 5:6, 5:8, 6:8, 6:9, 8:9, 8:10, 9:10, 9:12, 10:12, 10:15, 11:15, 11:17, 12:1712:18, 14:18, 14:20. - 14:21, 15:21, 15:22, 16:22, 16:23, 17:23, 17:24, 18:24, 18:25, 21.25, 21:27, 22:27, 22:29, 24:29, 24:34, 25:34, 25:35, 26:35, 26:36, 28:36, 28:37, 29:37, 29:38.
Zeitstrafen: TSV (4): P. Schröer (2), Hruschka, Pötter. - HTV (3): Springer, Rosenbaum, Gollor.
Siebenmeter: TSV (3): Graß verwandelt alle - HTV (5): Christian klein trifft und verwirft einmal, Max Klein verwandelt vier Mal.
Trainerstimmen:
Hendrik Ernst (HTV Sundwig/Westig): „Ladbergen hat ein gutes Spiel gemacht, wir haben aber verdient gewonnen. Leistungsmäßig bin ich aber mit dem Team nicht zufrieden. Heute war unsere Deckung ganz klar nicht überzeugend. Und vorne war es ein reines Scheibenschießen. Alles in allem bin ich aber immer zufrieden, solange wir zwei Punkte mitbringen.“
Olaf Timmermann (TSV Ladbergen): „Unser Spiel hat mir nicht gefallen. Der Angriff war nicht effektiv, wir hätten disziplinierter und länger den Ball laufen lassen müssen. Es gab zu viele und schnelle Abschlüsse durch Einzelaktionen. Aber auch das, was wir geschafft haben, hätte uns heute nicht zum Sieg geführt. Dafür ist Sundwig zu stark besetzt. Diese Einstellung und Körpersprache zum Beispiel beim letzten Spiel, hätten uns zwei Punkte gebracht.“
Quelle: Luisa Derhake | Westfälische Nachrichten | hier zum Online-Artikel