Hinrunde auf 1.Platz abgeschlossen
Doch wenn man dann ein Handballspiel in Ochtrup klar gewonnen hat, obwohl sich bei einem Haftmittelverbot alle „Handball-Techniker“ fast die Ohren gebrochen haben, hilft auch nicht der abgedroschene Spruch, dass sich ohne Haftmittel dann „die Spreu vom Weizen trennt“.
Fakt ist nun mal - und das hat sich auch beim Auswärtssieg in Ochtrup gezeigt - das haftmittelfreie Spiele in einer Landesliga schlicht weg nichts zu suchen haben.
Ab dieser Spielklasse sollte sich zeigen, was „Hänschen“ früh gelernt hat, damit er dann spätestens in den überkreislichen Ligen als „Hans“ zeigen kann, wie man z.B. mit unterschiedlichen Wurfvarianten oder dem einhändigen Spiel Handball auch wirklich schnell und attraktiv spielen kann.
… und das geht im Handball technisch halt nur mit dem Haftmittel.
Andere Meinungen haben mit dem echten „Handballsport“ nichts zu tun und würden auch die Sportart Fußball in Frage stellen, wenn man den Spielern dort die Fußballstollen verbieten würde, weil der Rasen leidet.
Hier haben leider viele Stadtväter in der Region die Verantwortung gegenüber unserer Sportart und ihren Vereinen noch nicht verstanden.
Kommen wir aber nach dem notwendigen Vorwort nun zum Spiel :
Bei der Begegnung war zu erwarten, dass sich nicht wirklich ein attraktives Spiel für die Zuschauer entwickeln würde.
Ladbergen versuchte sich mit den Gegebenheiten anzufreunden.
OK, es fehlten bei Ladbergen Max Kattmann, Max König und besonders Henning Schrief am Kreis. Dazu Haftmittelverbot und an dem Spieltag das Vorhaben, Neuzugang Michel Sorg im Rückraum einzuführen.
Die Gesichter der Spieler zeigten mit Anpfiff den Willen, es gut zu machen, doch die Körper und die Bewegungen zeigten, dass das Fleisch anfänglich nicht recht wollte.
Das trockene Spielegerät wurde zu Beginn tatsächlich nur wie eine heiße Kartoffel ungefährlich durch die Reihen „weitergegeben“.
Wenn auch Jonas Langenberg durch eine Einzelaktion den ersten Treffer für Ladbergen erzielen konnte, klappte im Angriff sonst in den ersten acht Minuten bei vielen Spielern nichts.
Verunsichert stand Ladbergen um Leon Ludwigs selbst in der 6-0 Abwehr zu offen und ließ dem Gastgeber Ochtrup mit jedem Versuch bis zum 6:1 frei Fahrt.
Trainer Dirk Elschner nahm die Auszeit und brachte das Vorhaben gegen Ochtrup nochmals auf den Punkt.
Er machte deutlich, dass man die Aufgabe und den Kampf annehmen, und notfalls über die einfachen Wege den Torerfolg suchen muss.
Elschner stellt auf eine 5-1 Abwehr um und gab auch Marek Peters die Gelegenheit, Ochtrup unter Druck zu setzen.
Nach dem Briefing war klar, Handball in Ochtrup funktioniert erst nur mit den Basisvarianten im Handball. Mehrfach kreuzen, lange Wechsel und Bewegung ins Spiel bringen, bis der gegnerische Innenblock die Übersicht verliert.
Dann geradlinig und mit einfachen Würfen durch die Lücke oder über den Kreis den Ball ohne Schnörkel im Tor versenken.
So sah dann auch das aus, was Ladbergen nach der Auszeit zeigte.
Durch die 5-1 Abwehr, die frühzeitig die Gastgeber in den Aktionen störte, vergab Ochtrup Möglichkeit um Möglichkeit.
Mit einem 10:1 lauf für Ladbergen wurde erst in der 15 Spielminute der Ausgleich zum 7:7 hergestellt bevor sich Ladbergen mit dem 7:11 erstmalig mit drei Toren absetzte.
Bis hierhin traf Pascal Rohde vom Kreis drei Mal. Trainer Dirk Elschner freute sich über die tolle Alternative auf dieser Position und die erfolgreichen Abschlüssen von Pascal bei der Begegnung.
Bis dahin hatten sich dann auch Marek Peters, Thies Hülsbusch und Jannik Meyer in die Torschützenliste eingetragen.
Zielgenaue Anspiele von Torwart Andre Hollenberg, z.B. bei den Torerfolgen im Tempogegenstoß über Jannik Meyer, zeigten zunehmend Wirkung bei Ochtrup.
Über 10:13 setzte sich Ladbergen durch einen Doppelschlag von Marek Peters und Jannik Meyer direkt vor der Halbzeit mit 11:15 deutlicher ab.
Niklas Seifert, Jonas Langenberg oder Lennart Friese kamen bei diesem Spiel ohne Haftmittel nicht wirklich zurecht. Niklas Seifert versenkte zwar wie so oft die Strafwürfe, aus dem Spiel heraus gelang den Jungs bei dieser Begegnung aber zu wenig.
„Da hat es mich besonders gefreut, das heute Marek Peters die Chance wahrgenommen hat und sich der Aufgabe großartig gestellt hat“, so Trainer Elschner zu seinem Rückraumspieler, der insgesamt fünf Treffer erzielen konnte.
Im zweiten Durchgang ging es für Ladbergen ohne echte Gegenwehr von Ochtrup weiter.
Mit einem weiteren Torerfolg von Marek Peters und zweimal Jannik Meyer wurde der Vorsprung nach dem Pausentee direkt auf 11:18 ausgebaut.
Handballlehrer Elschner nutzte nun jede Gelegenheit, regelmäßig seine Truppe durchzuwechseln.
Im weiteren Spielverlauf tat Ladbergen dann aber gegen die in weiten Strecken überforderten Gastgeber nicht mehr als notwendig.
Über 19:26 und 22:29 in der 54. Minute plätscherte das Spiel so dahin.
Für etwas Abwechslung in der zweiten Halbzeit sorgte nur das Schiedsrichtergespann.
Hier mussten mehrfach die Fans aus Ladbergen oder Ochtrup raten, warum wohl gerade welche Entscheidung getroffen wurde.
Ladbergen probierte noch einige Spielzüge aus. Torwart Andre Hollenberg vereitelte kurz vor der Schlusssirene noch den dritten von insgesamt 6 Strafwürfen. Der Schlussmann hatte am Samstag einen überzeugenden Tag.
Mit 26:30 wurde nach 60 Minuten dann der Auswärtssieg für Ladbergen offiziell ins Infosystem eingetragen.
Ein erfolgreicher Abschluss der Hinrunde für Ladbergen.
Für TSV Ladbergen treffen: Pascal Rohde (7), Marek Peters (5), Jannik Meyer (5), Thies Hülsbusch (4), Niklas Seifert (3), Michel Sorg (2), Leon Ludwigs (2), Jonas Langenberg (1), Lennart Friese (1)