Julian Schröer, der ein Tor erzielte, erlebte mit dem TSV Ladbergen am Samstag ein Debakel in Gronau und kassierte die erste Saisonniederlage. Foto: Uwe Wolter

TSV Ladbergen: Arroganz wird bitter bestraft

Wenn man mit vier Siegen zum noch sieglosen Aufsteiger und Schlusslicht reist, dann erwarten alle doch einen klaren Sieg. So werden auch die Landesliga-Handballer des TSV Ladbergen am Samstagnachmittag gedacht haben, als sie bei Vorwärts Gronau antreten mussten.

Nein, unterschätzt haben die den Gegner nicht. Wir haben uns selbst überschätzt“, suchte TSV-TrainerHolger Kaiser nach der 16:33 (8:16)-Blamage nach den richtigen Worten. „Das war schon kurz vor Arroganz“, schimpfte Kaiser nach dem Spiel.

Wir sind auf einen Gegner getroffen, der gekämpft hat und voller Leidenschaft gespielt hat. Wir konnten aber nicht dagegenhalten“, gestand Ladbergens Trainer nach der ersten Saisonniederlage im fünften Spiel ein. „Das war einfach kollektives Versagen. Alle haben wohl gedacht, nach vier Siegen geht das einfach so weiter. Das reicht aber nicht. Bei dem Ergebnis lag es auch nicht am Harzverbot“, suchte Holger Kaiser nicht nach billigen Ausreden. „In der Abwehr kommt es nicht auf Harz an“, meinte er zu den 33 Gegentore, Gegen vermeintlich stärkere Gegner hätte es bis jetzt nur 22 oder 23 Gegentreffer gegeben. Aber auch vom Angriff war in Gronau wenig zu sehen. Die Einstellung der Mannschaft ließ am Samstag kurz gesagt alle Wünsche offen.

Bereits zur Pause freute sich Gastgeber Gronau, der als krasser Außenseiter ins Spiel gegangen war, über einen 16:8-Vorsprung. Gronaus 1:0-Führung konnte Paul Schedeit per Siebenmeter noch ausgleichen. Dann zog der Gastgeber auf 7:1 weg, ehe Mohammed Alkenane nach zwölf Minuten der zweite Ladberger Treffer gelang. Bis auf vier Tore kam der TSV (8:12) noch einmal ran. Doch bis zum Pausensignal verdoppelte Gronau den Abstand wieder auf acht Tore (16:8).

Wer gedacht hatte, die Ladberger hätten nun endlich begriffen, dass hier etwas falsch läuft, wurde eines besseren belehrt. Auch in Hälfte zwei kam der TSV einfach nicht mehr aus dem selbsteingebrockten Schlamassel heraus. Gronau nahm die Situation dankbar an und fertigte die unter ihrem Niveau auftretenden Gäste locker ab. Am Ende war es ein kräftiger Schuss vor dem Bug. „Wir müssen in jedes Spiel mit voller Konzentration gehen.“ Das sei die Lehre aus dem Debakel in Gronau, so Kaiser.

Nach der Lehrstunde in Gronau hat der TSV Ladbergen drei Wochen Zeit, um die Lehren daraus zu ziehen. Erst am Sonntag, 28. Oktober steht das nächste Spiel an. Dann kommt SW Havixbeck in die Rott-Sporthalle.

►  TSV Ladbergen: Hollenberg, Mechelhoff - Schedeit (4/3), Ruthenschröer, Minnerup, Holdsch, Jebsen, Schröer (1), Cervenka (3), Friese, Meyer, Dellbrügge (2), Alkenane (3), Giesbert (3/1).

 

WN Bericht Uwe Wolter

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