TSV Ladbergen bereitet sich intensiv auf die neue Saison vor
Es war emotional an jenem 6. Mai. Über ein 17:17-Remis waren die Handball-Damen des TSV Ladbergen gegen den BSV Roxel nicht hinaus gekommen. Die große Frage war: „Reicht das, was macht die Konkurrenz?“ – Es reichte! Da die ärgsten Konkurrenten patzten, stand der TSV um Trainer Andreas Friese einen Spieltag vor Ende der Saison als Aufsteiger in die Landesliga fest. „Da kullerten schon ein paar Freudentränen die Wange herunter“, blickt Andreas Friese zurück.
Der Aufstieg kam überraschend, war nicht geplant. Umso glücklicher waren alle. Die Damen des TSV Ladbergen betreten in der Landesliga nunmehr Neuland. Damit das Unternehmen kein Himmelfahrtskommando wird, bereitet Andreas Friese seine Mannschaft intensiv vor. Nach Ende des vergangenen Spieljahres in der Bezirksliga hatte die Akteurinnen knapp fünf Wochen frei. Seit dem 12. Juni schert der Coach seine Schützlinge wieder um sich. Zwei bis drei Einheiten wöchentlich – ohne Pause – hat Friese anberaumt. „Meistens waren es drei“, zeigt er sich vom Engagement angetan. „Es ist unglaublich, wie die Damen mitziehen. Alle sind mit vollem Eifer bei der Sache. Oft haben wir über 20 Spielerinnen beim Training, trotz der Ferienzeit. Wer nicht im Urlaub ist, kommt zum Training.“
Friese kann auf den gleichen eingespielten Kader bauen wie in der Vorsaison. Es gibt weder Zu- noch Abgänge. „Gefühlter“ Neuzugang ist lediglich Stefanie Kütz (geborene Haase), die in der Vorsaison nur zwei Partien absolvierte und jetzt voll angreifen möchte. Da der TV Kattenvenne in dieser Saison keine Frauenmannschaft stellen kann, trainieren die Damen ebenfalls beim TSV mit. Auch wenn der TVK zuletzt in der Kreisliga aktiv war, sind einige Spielerinnen dabei, die das Potenzial haben, höher angreifen zu können.
Andreas Friese weiß, dass die Konkurrenz in der Landesliga stark ist, viele Gegner sich gar mit Oberliga-Spielerinnen verstärkt haben. Er weiß aber auch, dass er auf eine zwar junge, aber sehr hungrige Mannschaft bauen kann. „Physisch sind wir schon ganz gut drauf“, bestätigt er. „Aber wir haben noch einiges vor uns.“ Vor allem müsse seine Mannschaft künftig ein höheres Tempo gehen. „Der Ball muss schneller werden, zudem müssen wir die hohe Zahl an einfachen Fehlern minimieren“, gibt Friese eine klare Vorgabe aus. Auch möchte er sein Team in der Abwehr variabler aufgestellt sehen und lässt entsprechend verschiedene, auch offensivere, Deckungsvarianten trainieren.
Zahlreiche Experimente streute er in den bisherigen Testspielen immer wieder ein. Entsprechend fielen die Ergebnisse nicht gerade positiv aus. „Das macht aber nichts“, bemerkt Friese. „Wir lernen ja noch, und wir wissen, wo wir noch ansetzen müssen.“
Derzeit nehmen die TSV-Damen an einem Turnier in Burgsteinfurt teil. Fünf Mannschaften spielen nach dem Modus „Jeder gegen Jeden“ über die volle Spielzeit. Nach Niederlagen gegen TuS Recke und Ibbenbürener SV 2 traf der TSV gestern Abend auf Gastgeber TB Burgsteinfurt. Heute Abend heißt der Gegner ab 19 Uhr Vorwärts Wettringen.
Am Samstag bestreiten die Ladbergerinnen ein Dreier-Turnier in Sassenberg. Wie in Burgsteinfurt wird über zwei Mal 30 Minuten gespielt. Alle Partien werden aber an einem Tag ausgetragen. Los geht es um 14.30 Uhr gegen VfL Sassenberg und danach gegen TG Hörste.
Nach dem „Warm-Up“ mit der ersten Kreispokalrunde am 2. September, die in Ladbergen ausgetragen und in der es der TSV mit Westfalia Kinderhaus, BSV Roxel und DJK SV Mauritz zu tun hat, wird es erstmals ernst am Sonntag, 9. September, mit dem Auswärtsspiel zum Liga-Auftakt bei Greven 09.
WN vom 17.08.2018 Alfred Stegemann
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