TSV Ladbergen spielt 25:25 gegen SG Sendenhorst durch verwandelten Freiwurf
Die Zeit war bereits abgelaufen, doch die Schiedsrichter hatten auf Freiwurf erkannt. Robin Dellbrüggeschnappte sich in halbrechter Position den Ball, sah sich aber einer massiven roten Abwehrwand aller sechs Feldspieler der SG Sendenhorst gegenüber. Eigentlich bestand für ihn kaum eine Chance, den Ball zu versenken. „Dann habe ich gesehen, dass rechts zwei kleinere Spieler nebeneinander stehen und sich der Torwart ziemlich nach links bewegte“, erklärt der Ausgleichs-Torschütze. „Ich habe geworfen, und es hat zum Glück gepasst.“ SG-Keeper Christopher Cooper sah den Ball zu spät, dann zappelt er auch schon im Netz. Die Jubelorgie über einen nicht mehr für möglich gehaltenen Zähler konnte beginnen.
„Wer weiß, wofür der Punkt noch gut ist“, meinte Trainer Patrick Tuttmann. „Zufrieden bin ich aber nicht. Wenn man so spät trifft, ist es eigentlich ein Punktgewinn, ich tendiere aber eher dazu zu sagen, das wir einen Zähler verloren haben.“ Aufgrund einer starken ersten Halbzeit hat er damit Recht. Nach der Pause waren die Hausherren nicht mehr wiederzuerkennen.
Lange Zeit war es ausgeglichen in den ersten 30 Minuten. Beim 11:8 führte der TSV erstmals mit drei Treffern und lag zur Pause mit 15:12 vorne. Die Heidedörfler schienen sich zu sicher gefühlt zu haben. Plötzlich ging nichts mehr. Bis zur 46. Minute erzielte der TSV nur zwei Treffer, einen davon per Siebenmeter. Aus einem 17:16 machte die SG einen 21:17-Vorsprung.
Diese Vier-Tore-Führung hielt bis zum 24:20 (51.). Hätte Torhüter Tino Hakmann nicht wieder einige Paraden gezeigt, wäre die Partie zu dem Zeitpunkt wohl schon entschieden.
Dann startete der TSV eine Aufholjagd, vom Publikum nach vorne gepeitscht. Als Dellbrügge in der 57. Minute den 24:24-Ausgleich markierte, tobte die Halle. Doch ein Fehlwurf von Niklas Springer und ein vergebener Siebenmeter von Lukas Holdsch schienen alles zunichte zu machen, da Sendenhorst mit 25:24 in Führung ging. Mit dem Mut der Verzweiflung legten die Hausherren alles in den letzten Angriff. Ein Tor gelang nicht, dafür gab es nach der Schlusssirene den direkten Freiwurf, den Robin Dellbrügge nervenstark verwandelte.
„Wir haben wieder unser typisches Heimgesicht gezeigt, obwohl wir stark angefangen haben“, ärgerte sich Patrick Tuttmann. „Für die Jungs aber freut es mich, weil sie bis zum Umfallen gekämpft haben.“
TSV Ladbergen: Hakmann, Kaiser, Beckschäfer, Springer (2), Wüller (1), Holdsch (7/1), Jebsen, Beckmann, Tuttmann, König (4), Friese (3), Kock (1), Dellbrügge (7), Alkenane.
Bericht WN 22.04.2018 Alfred Stegemann